Der SV Gründelhardt-Oberspeltach stellt sich vor.
Im Mutterort Gründelhardt waren die Nachwirkungen des schrecklichen Krieges noch überall sichtbar. Nicht nur deshalb hatte sich der Treffpunkt der
Jugend ins "Waldhorn" nach Hellmanshofen verlagert. Dort war zu jener Zeit auch der damalige Bürgermeister Otto Engel einquartiert.
Diesen erreichte ein vom Vorsitzenden des Kreisjugendausschusses namens Astor herausgegebenes Rundschreiben, in dem mitgeteilt wurde, daß für Jugendgruppen Sportgeräte zur Verteilung kommen können. Für Bürgermeister Engel war
dies der Anlaß, interssierte Jugendliche zu einer Versammlung einzuladen.
Herrn Engels Bemühungen um die Gründung eines Vereins für ”sportliche Belange” stieß bei der jüngeren Bevölkerung durchaus auf Interesse, während bei deren Eltern Sport als so “unnötig wie ein Kropf” angesehen wurde.
Unter der Regie von Bürgermeister Engel wurde auf demokratische Weise die Vereinsgründung vorgenommen. Bereits am 1. April wies der Verein achtundreisig männliche und sechzehn weibliche Mitglieder auf. Unter ihnen auch Walter Weller, der schon Ende des Jahres 1947 seine fruchtbare Tätigkeit für den Verein aufnahm und 48 Jahre lang die Finanzen und vieles mehr in vorbildlicher Art und Weise verwaltete.
Nachdem bereits im Jahre 1948 zahlreiche Vereine zum Wettspielbetrieb drängten, wollte auch der junge SVG nicht
abseits stehen. Die große Frage aber war: Wo spielen? In der näheren Umgebung von Gründelhardt waren bestenfalls
Bolzplätze, aber keine Wettspielfelder zu finden. So war man dankbar, dass die Nachbargemeinde Oberspeltach den dort
bestehenden Sportplatz für den Spielbetrieb überließ. Auch von einem Behelfsplatz auf dem Nonnenkappel wird schon
berichtet. Die Suche nach einem vernünftigen Spielfeld ging weiter. Zunächst konzentrierten sich die Planungen auf
die sog. Viehgut, westlich vom jetzigen Schützenhaus gelegen. Mit einfachsten Mitteln und viel Elan begann man das
Projekt, musste allerdings bald einsehen, dass eine Verwirklichung fast unmöglich war.
In der Zwischenzeit war der wiederaufgebaute "Hirsch" zum Vereinslokal geworden und der "Kühnleswirt" verpachtete
seine unterhalb der Molkerei gelegene Hofwiese an den Sportverein. Von der Gemeinde war bereits die dortige
Farrenwiese als Spielfeld zur Verfügung gestellt worden.
Seit jener Zeit, man schrieb das Jahr 1954, befindet sich also die "Spielwiese" des SV dort unten.
Gemeindeverwaltung und viele ehrenamtliche SVGOler haben aus bescheidenen Anfängen inzwischen eine Sportanlage
geschaffen, auf die man mit Fug und Recht stolz sein darf. Zwei Rasenplätze mit Flutlichtanlagen, 100m-Laufbahn, drei Tennisplätze,
eine Bocciabahn, ein Volleyballfeld, das Vereinsheim an der Gaildorfer Straße, die Kalthalle im Anschluss zum Vereinsheim,
der „Tennis-Bungalow“ und Umkleideräume am Ausweichplatz bieten Voraussetzungen, die fast keine Wünsche offen lassen.
Neue Dimensionen öffneten sich dem SV, als im Jahre 1960 die gemeindeeigene Turnhalle eingeweiht werden konnte.
Unter Leitung des damaligen Schulleiters Herrn von Helden setzte ein eifriger Trainingsbetrieb ein, der 1961 mit der
Vizemeisterschaft der Fußballer seinen Höhepunkt fand. Etwa im gleichen Zeitraum liegen auch die Anfänge der
Turnabteilung. Berichtet wird von einem Frauenübungsabend unter Leitung von Fräulein Wieland.
Die vorhandenen Trainingsbedingungen veranlassten schließlich auch Herrn Oberlehrer Ernst Leyh zur Gründung der
Tischtennisabteilung im Jahre 1965. Im Herbst 1966 bildete sich unter Leitung von Herrn Seibel eine Turnabteilung,
und Anneliese Häfele gründete eine Mädchenturngruppe.
Der Verein entwickelte sich in den 60er Jahren prächtig. Mit der Bewirtschaftung der Turnhalle konnte sich der
SV eine zusätzliche Einnahmequelle erschließen. Viele gutbesuchte Tanzveranstaltungen brachten klingende Münze.
Träume von einem eigenen Vereinsheim keimten auf. Das größte Wagnis, das der Sportverein bis dato unternommen hatte,
wurde nach mehrjähriger Bauzeit im Jahre 1971 eingeweiht.
Mit großem Elan, vielen Gästen und Sportfreunden sowie aus Funk und Fernsehen bekannten Künstlern feierte man
1972 das 25-jährige Vereinsjubiläum im Festzelt beim Sportplatz.
Vorreiter der Gemeindereform im Jahre 1974 als sich die Gemeinden Gründelhardt, Honhardt und Oberspeltach (1975)
zur Gemeinde Frankenhardt zusammenschlossen war der SV Gründelhardt. Er trug bereits im Jahr 1973 dem Engagement
seiner zahlreichen Oberspeltacher Mitglieder Rechnung und erweiterte den Vereinsnamen auf SV Gründelhardt-Oberspeltach.
Verschiedene Kinderturngruppen, die Ehepaarturner und eine Tanzgruppe entstanden und sind heute nicht mehr
wegzudenken.
Als viertes Standbein etablierte sich 1982 die einst elitäre "weiße Sport" Tennis im SVGO. Das zweitjüngste SV-Kind hat inzwischen mit dem Rückgang des Tennis-Boom zu kämpfen. Die Mitgliedszahlen sind rückläufig, trotzdem können immernoch 3 Mannschaften im Spielbetrieb gemeldet werden. Mit dem Bau des nicht nur architektonisch sehr ansprechenden Sanitär- und Umkleidegebäudes und einem dritten Tennisplatz, der im 40- Jubiläumsjahr offiziell eingeweiht werden konnte, hat sich die Tennisabteilung vorzügliche Voraussetzungen geschaffen. Auch der später erstellte dritte Sandplatz vervollständigt die Möglichkeiten der Tennisabteilung.
Als unermüdliche Bauherren und Planer müssen hier die Vereinsvorstände Hermann Köhnlein und Karl Häberlein
genannt werden. Vor allem unser "Ex-Präsident" Karl Häberlein hat getreu dem Motto „Stillstand ist Rückschritt“
unentwegt den Aus- und Umbau der Sport- und Vereinsheimanlagen vorangetrieben.
Inzwischen müssen auch die größten Kritiker neidlos anerkennen, dass seine Beharrlichkeit absolut richtig war.
In Zeiten leerer Kassen und Fördertöpfe wären solche Projekte heute wohl kaum noch zu verwirklichen.
Wachsende Mitgliederzahlen und eine gute Bewirtung ließen das schmucke Vereinsheim schnell zu klein werden.
Deshalb nahm man bereits 1980 eine umfassende Erweiterung in Angriff.
Parallel zur Vereinsheimerweiterung wurden von der Gemeinde die Sportanlagen völlig neu gestaltet.
Im September 1982 konnten das neue Sportzentrum und das erweiterte Vereinsheim dann eingeweiht werden.
Im Jahre 2005 konnte nach dem Vereinsheimanbau mit zusätzlichen Kabinen, Verkaufsraum und Balkon auch die
Renovierung der in die Jahre gekommenen Umkleidekabinen erfolgreich abgeschlossen werden. Nun können auch bei
unseren Jugendturnieren allen Mannschaften entsprechende Umkleidekabinen angeboten werden.
Im Jahr 2009 wurde die vergrößerte Terrasse überdacht.
Im Jahr 2012 wurde damit begonnen den in die Jahre gekommenen Gummiplatz zu überdachen und mit Kunstrasen
auszustatten.
Inzwischen hat Jörn Spiekers das Amt des 1. Vorsitzenden übernommen.
Ihm blieb vorbehalten die Halle im Herbst 2012 einzuweihen – und die endgültige Fertigstellung im Jahr 2015 zu feiern.
Ebenfalls im Herbst 2012 wurde damit begonnen das 30 Jahre alte Hauptspielfeld zu renovieren.
Hier lag die Federführung bei der Gemeinde Frankenhardt, die hier immer offene Ohren für den SVG hat.
Das neue Spielfeld wurde nun am 08. September 2013 nach fast einjähriger Bauzeit durch Herrn Bürgermeister Schmidt
eingeweiht. Dabei ging auch der Wunsch aller in Erfüllung, dass die Einweihung des Feldes durch einen Sieg der
Gründelhardter Aktiven gefeiert werden konnte.
Zum 02.02.2021 sind in diesen Abteilungen 932 Mitglieder gemeldet.
650 Erwachsene und 282 Jugendliche.
Auf die Abteilungen teilen sie sich folgendermaßen auf:
Turnen 457,
Fußball 368,
Tennis 56,
Tischtennis 103,
Volleyball 31,
Taekwondo 48,
Tanzkreis 14.
Neben einem umfangreichen sportlichen Programm leistet der SV Gründelhardt-Oberspeltach einen nicht zu
unterschätzenden Beitrag im kulturellen Bereich.
Da fallen besonders die Jahresfeiern ins Gewicht, welche im Wechsel mit dem Gesangverein abgehalten werden.
Außer zwei in der Regel ausverkauften Abendveranstaltungen findet seit einigen Jahren eine dritte
Nachmittagsveranstaltung statt, deren Erlös karitativen Einrichtungen zufließt.
Fasching und Kinderfasching, Kinder- und Jugendjahresfeier, XMAS-Event, Preisbinokel, die Himmelfahrtswanderung
sowie Spanferkelessen und Oktoberfest werden von der Bevölkerung gut angenommen.
Da im Vereinsheim im Laufe eines Jahres außerdem eine Reihe von Abteilungs- und Familienfeierlichkeiten
stattfinden, und das Sportheim bei allen Fußballheimspielen der Aktiven sowie donnerstags abends geöffnet hat,
kann sich wohl jeder ausrechnen, dass neben einer hervorragenden Organisation seitens des Wirtschaftsausschusses
auch ein williges Mitarbeiterteam notwendig ist, um das alles zu bewältigen.
Die Einnahmen aus der Bewirtschaftung des Vereinsheimes und den Veranstaltungen in der Turnhalle sind für den
SV lebensnotwendig, denn von Mitgliedsbeiträgen und den Einnahmen aus sportlichen Veranstaltungen könnten die
laufenden Kosten niemals gedeckt werden.